Yoga
Sara Heinzel
-
May 19, 2023

Meditation und die 5 unterschiedlichen Bewusstseinsebenen

taruna personal yoga und fitness remote und dortmund, image blog die 5 verschiedenen bewusstseinsebenen

„Nirvishaya - Wenn der Verstand frei von Sinnesobjekten und deren Genuss wird, bist Du im Zustand der Meditation. An nichts zu denken, bedarf der höchsten Kontemplation.“ 

*Swami Sivandana

Das Wort „Meditation“

Auf Sanskrit „Dhyana“, kommt vom Latein = „Media“s o. „Medium“ und bedeutet „Mitte“. 

Vom Lateinischen „meditatio“ = „in Gedanken vertieft sein“ & „meditatre“ = „aufrichten“.

Was ist Meditation überhaupt?

Die Meditation ist ein hoch konzentrierter Zustand, in dem wir unseren Geist zur Ruhe bringen und ihn auf eine Sache fokussieren. Sobald der Geist abschweift, bringen wir ihn wieder zurück zum Fokus. Es bedarf beständiges Training, aber die Bemühungen zahlen sich schnell aus. 

Was passiert in der Meditation?

Die Frequenz der Gehirnwellen wird verlangsamt, was dazu führt, dass die Leistung Deiner Nervenzellen gefördert wird.

Die Bewusstseinszustände und deren Gehirnwellen werden in verschiedenen Kategorien eingeteilt:

*Die Gehirnwellen werden in Hertz gemessen. 1 Hertz (Hz) = 1 Welle. 

Delta = 0,5 - 3 Hz 

  • Traumloser Tiefschlaf, sehr langsame Wellen
  • Trancezustand 
  • Bewusstsein ausgeschaltet, Unterbewusstsein noch aktiv
  • Der Bewusstseinszustand in diesem Hz-Bereich stärkt das Immunsystem, regeneriert die Zellen und reguliert Hormone und Drüsen
  • 0,1 wäre Koma-ähnlich und bei 0 Hz wäre ein Mensch Gehirntod

Theta = 4 - 7 Hz ggf. noch 8 Hz

  • Traumphase mit aktivem Unterbewusstsein
  • Meditation oder hypnotische Zustände 
  • Der Bewusstseinszustand in diesem Hz-Bereich fördert die Intuition und Kreativität, sowie eine tiefe Relaxation
  • Gefühle wie Freude treten auf, Lösungsansätze sind plötzlich vorhanden
  • Dieser Hz-Bereich wird direkt mit dem Unterbewusstsein in Verbindung gebracht

Alpha = 8 - 14 Hz

  • Wacher und entspannter Zustand, mittlere Wellengeschwindigkeit
  • Die Aufmerksamkeit ist stark nach innen gerichtet, wie in einer leichten Meditation oder ein Trancezustand während der Hypnose
  • Der Zustand in diesem Hz-Bereich, stellt die Brücke zwischen Bewusstsein und Unterbewusstsein dar, zwischen Schlaf- und Wachzustand
  • In diesem Bereich ist eine maximale mentale Programmierung möglich, sowie bestmögliches Lernen und Erinnern

Beta = 15 - 38 Hz

  • Beta Wellen werden nochmals unterteilt in niedrige und hohe Beta-wellen
  • Die niedrigen Beta-Wellen (15 - 20 Hz) stehen in Verbindung mit einer sehr hohen Aufmerksamkeit, Ausgeglichenheit, körperliche Ruhe oder auch mit konzentrierter sportlicher Betätigung bei einer schnellen Reaktionszeit 
  • Die hohen Beta-Wellen (21 - 38 Hz) stellen in der heutigen Welt unser Tagesbewusstsein dar. Der normale Wachzustand in dem Kampf- und Fluchtmodus häufig in Stress übergehen. Sie bringen innere Unruhe, Wut, Aggressionen sowie Hektik mit sich und führen zu Angstzuständen, wiederum führt dies zu impulsiven, unüberlegten Handlungen, denn strukturiertes Denken ist in diesem Wellenbereich nicht möglich. 

Gamma = 38 - 100 Hz

  • Am wenigsten erforscht, da sie viel später entdeckt wurden. Hohe Wellengeschwindigkeit.
  • Sehr hohe Konzentration und Aufmerksamkeit mit hoher Energie im Lernprozess oder bei einer Meditation. Jedoch nicht zu vergleichen mit einer Entspannung oder entspannten Hypnose.
  • Hier herrscht Verwechslungsgefahr, denn Hypnose wird oft als geführten Meditation deklariert, dabei ist Meditation das genaue Gegenteil von Entspannung. In der Hypnose liegt oder sitzt die Person in einer sehr entspannten Haltung, während der Meditation allerdings sitzt die Person aufrecht und die Aufmerksamkeit ist sehr erkennbar.

In jedem Bereich nimmt der Mensch also ganz andere Wahrnehmungen auf. 

Die Meditation führt uns tiefer in unsere Bewusstseinsebenen, quasi eine Versenkung in sich selbst. Wir beginnen zu erfahren, dass wir nicht unsere Gedanken sind, sondern derjenige, der die Gedanken wahrnimmt, der Beobachter. Und, dass zwischen zwei aufeinanderfolgenden Gedanken, keinerlei Verbindung herrscht. Die Identifikation mit dem Körper wird in einer tiefen Meditation aufgelöst und wir erfahren reines Bewusstsein, reine Erkenntnis. 

Wofür ist die Meditation gut?

Grundsätzlich fördert das regelmäßige Praktizieren der Meditation die innere Ruhe, sowie Gelassenheit. Die Selbstheilungskräfte können wieder aktiviert werden. In der Yogaphilosophie wird davon ausgegangen, dass die Meditation Dich auf eine ganzheitliche Erfahrung vorbereitet. Sie führt Dich vom Unwissen ins Wissen, von der Dunkelheit ins Licht, von der Sterblichkeit in die Unsterblichkeit. Das bedeutet also, dass sie Dich aus dem Kreislauf von Wiedergeburt und Tod erlöst (zum Thema „der Kreislauf von Wiedergeburt und Tod“ erfährst Du demnächst mehr in einem gesonderten Blogartikel) 


Wie komme ich in eine meditative Schwingung?

3 wundervolle Beispiele, um in eine meditative Schwingung zu kommen:

1. Rituale:

  • Schaue Dir ein Bild eines Meisters oder Meisterin an (oder auch ein Idol, eine Verkörperung, eine Gestalt, Materie o. ä. genannt Murti), atme ein paar mal durch und verneige Dich mit einer Demutshaltung oder eventuell magst Du ein Gebet sprechen.
  • Zünde eine Kerze an bzw. bringe sie dar und drehe sie 3-mal im Uhrzeigersinn, vielleicht sags Du dabei: „Dhyanam samarpayami“. Fasse danach mit Deinen Händen zum Licht und führe das Licht zu Dir. Möge dieses Licht Dich erfüllen.
  • Räucherstäbchen darbringen und 3-mal im Uhrzeigersinn drehen, dabei kannst Du sagen: Dhyanam samarpayami“. Ich bringe Dir das Licht dar. Wenn das Räucherstäbchen nicht von selbst ausgeht, schwenke es schneller im Uhrzeigersinn, aber blase es nicht aus. 

2. Mantras:

*Hier findest Du einige Beispiele von vielen

OM OM OM

  • Om namah shivaya
  • Om Shri Ramaya Namah
  • Om Namo Narayanaya
  • Om Namo Bhagavate Vasudevaya
  • Om Shri Hanumate Namah
  • Om Gam Ganapataye Namah
  • Soham
  • u. v. m. 

3. Lesen: 

  • Du kannst vor oder nach der Meditation auch aus einem spirituellen Buch lesen wie z. B. die Baghavad Gita, die Upanischaden, Patanjalis Yoga Sutra u. v. m. 

Schlage sie einfach irgendwo auf und lese ein wenig daraus. 

Was hat es mit den Bewusstseinsebenen auf sich? 

Es gibt 5 verschiedene Bewusstseinsebene, die das wahre Selbst verdecken. Diese  Ebenen können jeweils durch Meditation erreicht werden, doch das genügt nicht. Jede Region birgt neue Einsichten, die in das tägliche Verhalten implementiert werden müssen, bevor man zu einer tieferen Region voranschreitet. 

Die 5 Bewusstseinsebenen:

  • Die äußere erste Schicht ist die physische Ebene des Körperbewusstseins. 
  • Darunter sind drei weitere Schichten, die einen mentalen, psychischen Körper bilden: Die zweite Ebene der Sinne, die dritte Ebene der Emotionen und die vierte Ebene des Verstandes. 
  • Die fünfte Ebene ist die des Egos, das individuelle Ich-Gefühl. 

Wir Menschen sind mit der besonderen Fähigkeit geboren, in jedem Moment Wahlen zu treffen, bei allem, was wir tun, sagen oder denken - wir haben immer die Wahl zwischen zwei Alternativen. Diese zwei Alternativen nennen sich im Sanskrit: 

  •  Preya: das, was einem lieber ist = das angenehme, genussvolle, was Vergnügen bereitet)
  • Shreya: das, was am wünschenswertesten ist, es hat keinen Bezug zu angenehm oder unangenehm, es beinhaltet einfach das, was uns nützt, was die Gesundheit verbessert, zum Geistesfrieden beiträgt.

Preya bereitet unmittelbares vergnügen, doch vergnügen hält nicht lange an. Shreya hingegen ist häufig mit Missvergnügen verbunden. Meistens stehen sie in Konkurrenz zueinander. Beide versprechen Befriedigung, der Unterschied ist, dass Preya von kurzer Dauer und schnell vergänglich ist, während Shreya Anstrengung erfordert, aber von dauerhaftem Nutzen ist. Oftmals glauben wir, dass Shreya uns von den Dingen abhalten will, die das Leben angeblich lebenswert machen, denn es macht keinen Spaß Bemühungen aufzuwenden, um etwas zu erwerben, dass einem dauerhaft nützt. Es ist sogar eine unangenehme Vorstellung für die meisten Menschen, etwas aufgeben zu müssen, bevor sie etwas anderes erlangen.

Woher kommt die Angst?

Das liegt an der Identifikation mit dem "Ich". All dieses „Ich“ ist eine bloße Verwechslung, denn wir haben vergessen, wer wir wirklich sind. 

So sollten wir uns vergegenwärtigen: „Ich kann nicht deprimiert sein, ich kann nicht verunsichert sein.“ Weil die Depression im Geist, also im Gemüt stattfindet. Sie gehört quasi zum Wagen und ich bin derjenige, der im Wagen sitzt, für die Fahrt bezahlt und sagt, wohin der Wagen fahren soll.

Wir können also denken, was wir wollen, das einzige was zu tun ist, sich in die Meditation zu setzen und in die Tiefen des Bewusstseins gelangen, wo die negative Gedankenkette entspringt und diese abzuschneiden. 

„Ohne die Hilfe der Meditation könnt ihr kein Wissen über das Selbst erlangen. Ohne ihre Hilfe könnt ihr nicht in den göttlichen Zustand hineinwachsen. Ohne sie könnt ihr euch nicht aus den Fesseln des Geistes befreien und Unsterblichkeit erlangen. Zerreißt den Schleier, der die Seele verdeckt, indem ihr regelmäßig Meditation praktiziert.“ *Swami Sivandana

Danke, für Deine kostbare Zeit. 

Sara von Taruna