Die 9 Hindernisse erkennen und besiegen

Erkenne und besiege die Hürden auf deinem Weg
Zuallererst sollte gesagt sein, dass die Hindernisse, wenn sie nicht erkannt werden, früher oder später großes Leiden mit sich bringen.
Wie wirkt sich das auf unser Leben aus?
Wir werden unglücklich und psychisch krank.
Jeder von uns verspürt tief im Inneren den Drang etwas dagegen zu unternehmen und dazu fordert uns das Yogasutra nach Patanjali auch auf.
Der Körper schickt uns viele Zeichen, er spricht mit uns. Wenn wir die ersten Anzeichen ignorieren, z. B. einfaches Unwohlsein, wird daraus ein tief sitzender Schmerz, der irgendwann zu Hoffnungslosigkeit und depressiven Zuständen führt.
Es ist einfacher, in seiner negativen Gedankenspirale gefangen zu bleiben, anstatt daraus zu entfliehen. Doch es hinterlässt seine Schäden, denn eine dauerhafte negative Ausrichtung der eigenen Gedanken schwächt unweigerlich die Körperfunktionen. Was noch mehr Leiden zur Folge hat, wir versteifen uns und schießen gegen alles, was uns lieb ist, sogar gegen uns selbst.
Natürlich kann Leid unterdrückt werden, allerdings nicht für lange Zeit, denn dein Leid wird dich einholen. Es schlummert trotzdem weiterhin in dir und wird beizeiten ausbrechen, sichtbar durch Pessimismus und führt zu Rastlosigkeit (körperlich wie gedanklich). Du verlierst die bewusste Atmung, welche dir die Kontrolle über deine Psyche gibt. Das bedeutet also, der Kontrollverlust über deine Psyche geht verloren.

Erkenne und besiege für deine Freiheit
Das Yogasutra beinhaltet ganz viele Ideen zum Erkennen und Besiegen der Hindernisse.
Wichtig sind dabei immer die beiden Standbeine, mit denen alles umgesetzt werden soll:
Abhyasa – beharrliches Üben
Vairagya – Gleichmut
Die verschiedenen Praktiken:
Eine Idee ist, dass es immer einen Menschen oder ein Wesen gibt, welches das Hindernis bereits besiegt hat und sich mit diesem anzubinden. Das könnte ein Mensch aus deiner Familie, deinem Freundeskreis oder auch ein Vorbild, ein göttliches Wesen, ein weiser Guru etc. sein. Es hilft bereits z. B. aus einem Buch wie einer Biografie zu lesen, von demjenigen der dich inspiriert. Diese Inspiration verhilft zu Klarheit, Vitalität und mehr Gelassenheit. Sie ist ein super Weg aus so mancher Schwierigkeiten.
Eine weitere Idee stützt sich auf den Atem. Die Kontrolle des Atems ist ein wichtiger Punkt im Yogasutra. Der Atem sagt viel über den Zustand des Geistes aus.
Also wird geraten, die Atemwege beim Ausatmen richtig zu entleeren, indem die Bauchdecke weit eingezogen wird, sodass die Lunge vollständig geleert werden kann.
Allerdings sollte eine Atemtechnik (Pranayama) über einen längeren Zeitraum praktiziert werden, damit sie ihre volle Kraft entfalten kann. Man kann nicht erwarten einmal eine Übung zu machen und alles löst sich in Luft auf; beharrliches Üben ist hier gefragt.
Richtiges Atmen löst inneren Druck und entspannt.
Die nächste Idee verweist auf die Visualisierung einer Lichtquelle, die jeder Mensch in seinem Inneren trägt. Logischerweise benötigen wir Licht, um zu sehen und z. B. einen Text zu lesen, der eine Lösung für uns bereithält.
So ist es auch mit unserer Gedankenwelt. Nur mit Licht kann etwas erkannt werden, was sonst in der Dunkelheit im Verborgenen geblieben wäre. Wir benötigen Licht, um das Problem zu sehen und Erkenntnis zu haben. Die Lichtquelle entfernt die störende Dunkelheit und erhellt die Fragen, auf die wir eine Antwort finden möchten.
Es ist ein aufmunterndes Heilmittel, sich auf die immer vorhandene innere Lichtquelle zu konzentrieren, auch wenn sie nicht immer unsere volle Aufmerksamkeit erhält.

Als Nächstes wird im Yogasutra die Reflexion der Gefühlswelt als Idee zur Heilung besprochen.
Dabei geht es um die bewusste Ausrichtung auf vier wesentliche Gefühlszustände:
Maitri – Liebe; hindert Eifersucht und steigert die eigene Liebensfähigkeit.
Karuna – Mitempfinden; kann Kummer überwinden und große emotionale Stabilität hervorbringen.
Mudita – Enthusiasmus; ermutigend auf Lobenswertes zu reagieren lehrt uns hoffnungsvoll zu bleiben.
Upeska – Vergeben; wirkt beruhigend auf die Person, welche aufgrund einer „Verletzung“ zur Aggression getrieben wurde.

Klarheit über unsere Gefühlswelt erlangen wir, durch die Reflexion über die eigene Gefühlswelt und die wahrhaftige Entfaltung der 4 genannten Gefühlszustände.
Eine weitere förderliche Praktik ist die Meditative Kontemplation (Meditative Anschauung oder auch Überlegung).
Wähle ein Thema, welches deinen Geist und deine Gefühlswelt positiv reizt und anzieht.
Währenddessen sollte der Geist beharrlich und konstant auf ein und dasselbe Thema oder Objekt ausgerichtet werden.
Hilfreich ist auch das Reflektieren über seinen eigenen Neigungen (Zuneigung/Abneigung) z. B. warum wir in mancher Situation mit ungehaltenen Gefühlen, Gedanken und sogar Worten reagieren und manch andere Situation uns nicht interessiert, sogar regelrecht kaltlässt. Dabei lernen wir unser meinendes selbst (Citta) sehr gut kennen.
Zum Schluss wird noch die Möglichkeit genannt, über seine Träume, den Tiefschlaf und dessen Aussagen zu sinnieren.
All diese Praktiken aus dem Yogasutra, sofern sie mit den zwei empfohlenen Standbeinen (beharrliches üben & Gleichmut) ausgeführt werden, helfen dir die Hindernisse aus dem Weg zu räumen und deinem Ziel näherzukommen; ein klares Bewusstsein, welches absolut frei von Verblendung ist.
Ich hoffe, du hast einen guten Überblick erhalten und kannst dich nun etwas mehr kennenlernen.
Wenn du Fragen zum Thema hast oder dir ein bestimmtes Thema wünscht, schreib mir gerne eine Nachricht.

Namasté
Taruna